Wenn sich die Jahreszahl ändert und auf Grund der Feiertage eine Alltagsunterbrechung einkehrt, finde ich diese Zeit Jahr für Jahr Anlass genug, es für eine ausführliche Rückschau zu nutzen. Ein altes Jahr geht. Ein Neues kommt.
Es lohnt sich, den Kalender nochmal hervor zu kramen und nachzuschauen: Was war alles los? Was hat sich in der Welt und im eigenen Kosmos ereignet? Was war ungewohnt, besonders, unerwartet, erfreulich, überraschend, herausragend, schockierend, lebenswandelnd, abschließend, beginnend, magisch? Wie sind Sie in den verschiedenen Momenten durch Ihr persönliches Nadelöhr gekommen? Wann hat es sich in Ihnen und um Sie herum geweitet oder gar gelöst? Bei welcher Erinnerung huscht Ihnen ein Lächeln über die Lippen? Was lässt Sie noch immer die Stirn runzeln? Wobei tauchen traurige Gefühle auf? Wann fühlen Sie sich warm und weich? Was lässt Sie gefühlt immer noch sauer werden? Bei welchen Erinnerungen schnürt sich etwas in Ihnen zu? Bei welchen Gedanken entsteht Raum und Weite? http://blog.tina-knape.de/2021/03/04/macht-es-eng-oder-macht-es-weit/
Zettel und Stift sind für diese Art der Innenschau stets gute Begleiter. Es denkt und fühlt sich gleich viel deutlicher, wenn Notizen auf ein Blatt blubbern oder sich Gedanken in Form von Skizzen zu Figuren und Symbolen formen. http://blog.tina-knape.de/2020/10/01/unterstuetzende-begleiter-in-der-hosentasche/ Auch mit dem Führen eines Stiftes kann das Hirn mit dem Herz verbunden den Weg durch die Hand auf das Blatt finden. Auch hierbei ist es mir ein Anliegen, deutlich zu machen, wie der Körper und das Fühlen verbunden sind und nach Wachstum streben. http://blog.tina-knape.de/2020/01/02/verbundenheit-und-wachstum/
Auch ich werde die andersartigen Jahresend-Tage dazu nutzen, mich mit meinem Notizbuch unterm Arm aus dem Tagesgeschehen zu ziehen und am besten mit dicker Jacke und Thermoskanne an einen Ort in der freien Natur abzutauchen. Denn mit viel Platz über dem Kopf finde ich >Revue passieren lassen< noch stimmiger. Das gesamte C- Thema wird vermutlich dabei mehr auf meinem Papier dominieren, als es mir lieb ist. Aktuell spüre ich Schwere und Ermüdung nach diesem Jahr 2021. Doch mit Sicherheit wird bei mehr Präsenz auf das gesamte Jahr einiges an lichtvollen Momenten in der Fülle der Eindrücke als Erinnerung wieder auftauchen können.
Wenn das Alte sortierter ist, entsteht leichter der Raum, sich auf ein Neues auszurichten. Was wird uns in 2022 erwarten — persönlich, aber auch gesellschaftlich? Wie sind wir innerlich gut gewappnet, Selbstverbundenheit zu bewahren und uns von den Wogen und Wellen nicht zu arg beuteln zu lassen? http://blog.tina-knape.de/2020/04/09/koerperuebung-selbst-verbundenheit/ Welche Freundschaft trägt, egal, wie sich Rahmenbedingungen ändern? Was lohnt sich im neuen Jahr bewusst und deutlich sichtbar zu etablieren? Was für Fragen tauchen in mir auf, wenn ich tiefer tauche?
Diese Art der Reflexion ist auch eine Art Reise. So wie es eine Reise im Körper gibt. http://blog.tina-knape.de/2020/11/19/koerperreise/ Mit mehr Bewusstheit und Wachheit werden wir eher das Gefühl haben, dem Leben nicht nur ausgesetzt zu sein, sondern auch das Steuer in der Hand zu halten oder zumindest die Segel nach dem Wind stellen zu können, um in einem guten Flow zu bleiben. Wichtig wird bleiben, dass wir gut in unserem Körper wohnen und innerlich angebunden sind.
Mit einem herzlichen Dankeschön für Ihr Lesen, Inspirieren und Vertrauen möchte ich gern mein Jahr hier abschließen. Ich freue mich auf Bewegendes in 2022 und wünsche Ihnen Schutz, Gelegenheit für Einkehr und einen wohligen Kontakt zu Ihrem eigenen, unerschütterlichen Kern. Beste Wünsche!
PS: Ein Bekannter in Australien erstellt seinerseits auch traditionell seine Inspiration für einen Jahresrückblick — und es ist hiermit nun auch eingetroffen. Wunderbare Fragen für eine intensive Innenschau. Enjoy!
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