Ein gutes Gespür für sich selbst und seine Bedürfnisse sowie eine gute Körperwahrnehmung zu entwickeln, sind Dinge, die Genesung und Heilung sinnvoll unterstützen. Daneben sind verschiedene therapeutische Behandlungsarten mit all ihrer Vielfalt absolut daseinsberechtigt. Doch auch Ihr Beitrag als Patient sowie Ihre Präsenz können unterschiedlich effizient sein und wirken sich entsprechend auf Ihre Gesundheit aus.
Kleine, aber wirksame Möglichkeiten, wie Sie ihr eigenes Gespür weiterentwickeln können, sind folgende:
- Wenn Sie beispielsweise bei einem verspannten Rücken eine Wärmflasche als hilfreich empfinden und an Ihrem Körper platzieren, spüren Sie sich von innen unter der Wärmflasche. Versuchen Sie das durchwärmte Gebiet innerlich zu besuchen und aus Ihren Zellen heraus zu unterstützen. Dadurch kann der erhöhten Grundspannung leichter nachgegeben werden.
- Spüren Sie während einer Massage oder einer anderen Hands-On-Behandlung so gut Sie können unter die Hände des Therapeuten. Versuchen Sie, Gedankengänge an den beispielsweise noch anstehenden Einkauf zu stoppen und immer wieder auf der Behandlungsbank zu landen und nachzuspüren, was da gerade an und mit Ihrem Körper passiert. https://blog.tina-knape.de/2019/07/12/im-koerper-landen/ Entwickeln Sie ein inneres Bild, wie es in Ihnen drin gerade aussieht, während jemand unterstützend von außen drückt, zieht, bewegt. Seien Sie präsent in Ihrem Körper während des Kontakts. https://blog.tina-knape.de/2020/04/09/koerperuebung-selbst-verbundenheit/
- Wenn Sie Sport treiben oder Übungen mit und für Ihrem Körper ausführen, schalten Sie ebenfalls eine innere Präsenz dazu. Wenn Sie sich dehnen, seien Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit in dem Muskel, der gerade Zug erfährt. https://blog.tina-knape.de/2019/06/14/dehnen-macht-spass/
- Führen Sie Bewegungen langsamer und bewusster aus. Um innen mit so viel Gegenwärtigkeit wie möglich dabei sein zu können, braucht es meist ein anderes, also langsameres Tempo. Das ist so, um einerseits die Bewegungen achtsamer ausführen zu können. Andererseits geben Sie den Strukturen Gelegenheit, anderes loslassen bzw. mitmachen zu können. Yin-Yoga ist dafür eine schöne Art des Trainings.
- Senden Sie sich selbst mehrmals am Tag eine Erinnerung, die Sie dazu animiert, einen Bodyscan auszuführen. Wo auch immer Sie sind, was auch immer Sie gerade tun: Scannen Sie Ihren Körper einmal von oben nach unten durch, um zu spüren, wie Sie sich gerade fühlen. Wo haben Sie Spannung? Wo sind Sie relaxt?
- Probieren Sie immer mal wieder neue Bewegungen, Sportarten, Aktivitäten aus, um festzustellen, wie sich ein Verlassen der Monotonie und Vertrautheit anfühlt. Dadurch ergibt sich auch ein Abgleich, wie Sie Ihren Körper sonst einbinden bzw. einsetzen. Entdecken Sie Neues in Alltagsbewegungen. Steigen Sie eine Treppe einmal besonders flott, einmal besonders kraftvoll — und spüren Sie nach, wie sich das für Sie anfühlt. Binden Sie Alltagsbewegung als “Spürübungen” mit ein, die scheinbar automatisch ablaufen, doch sich neu und besonders anfühlen können.
- Bleiben Sie freundlich mit sich und verstehen Sie dieses “Wahrnehmung lernen” als einen Weg, einen Prozess. Gespür und innere Verbindung mit sich selbst weiter zu etablieren, braucht Raum und Zeit. Es ist kein Punkt, den man abhaken kann und der dann “erledigt” ist. Alles ist stets im Wandel, innen wie außen. Bleiben Sie dafür wachsam und präsent.
Viel Freude bei Ihrer inneren Entdeckungsreise.