Dosierung — Drehknopf oder ON/OFF- Schalter?

Sind Sie eher Typ Drehknopf oder haben Sie einen inneren On/Off- Schalter? Im Rahmen meiner therapeutischen Arbeit kann dieses innere Nachspüren vielschichtig verwenden werden. Ein paar Beispiele:

Meine beiden Kinder schlafen (mittlerweile) sehr unterschiedlich ein. Der eine plappert bis zum Schluss, macht die Augen zu und ist in 20 Sekunden eingeschlafen. Der andere hingegen braucht noch ein bisschen im dunklen Raum, um den Tag Revue passieren zu lassen und dann Stück für Stück in den Schlaf zu gleiten, während er seinen Bruder schon schnarchen hört. Der eine hat eher einen Kippschalter – auch, was das Energiepotential am Tag betrifft. Chillen kennt er nicht so richtig. Vielmehr ist die ganze Zeit Action angesagt. Der andere hingegen kann nicht nur am Abend langsam runterfahren, sondern findet auch über den Tag verteilt Momente für sich, wo er sich selbst genug ist.

Jetzt übertragen Sie das mal auf Ihr geistiges und/oder körperliches Aktivitätslevel während Ihres Tages. Zu welcher Variante neigen Sie eher? Peu a peu in den Tag starten und je nach Situation ein Auf und Ab des Energielevels justieren, abends langsam runterfahren und dann erst schlafen gehen? Oder sind Sie eher Kandidat “Vollgas” und irgendwann dann “nichts geht mehr”?

Gerade beim körperlichen Training ist die Dosierung einer Übung total wichtig. Neben der Übungsauswahl an sich ist die Ausführung und B-Note dabei sehr mitentscheidend, wie gut das gewünschte Ziel erreicht wird — oder eben nicht. https://blog.tina-knape.de/2021/01/20/kompensieren-und-sich-selbst-dabei-auf-die-schliche-kommen/ Sollten Sie regelmäßig körperliches Training absolvieren, egal, ob beim Joggen oder Kniebeuge machen, lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit einmal auf einen inneren Drehknopf (wie Sie ihn beispielsweise an einem Herd finden). Es gibt in der Regel Stufen bis 6 oder 10. Prüfen Sie, mit welcher Intensität Sie diese körperliche Belastung bzw. Übung typischerweise ausführen. Bei welcher Zahl landen Sie? Oder gibt es doch eher nur An oder Aus?

Spielen Sie damit, diese Intensität zu variieren. Ist es Ihnen möglich, auch mit einem 2-er Level einen Squat auszuführen oder mit einem Level 8 beim Lauf einen Schlusssprint hinzulegen?

Dabei kann sich recht schnell das gleiche Training vollkommen anders anfühlen, wobei Sie vor allem Ihre Wahrnehmung, Ihren Fokus und Ihre Dosierung verändert haben.

Das gleiche Bild ist möglich, mit wieviel Spannung Sie in einem Meeting sitzen, eine Tastatur bedienen oder Zähne putzen. https://blog.tina-knape.de/2020/12/16/gib-dem-stuhl-seinen-job-zurueck/ Welche Drehzahl an Ihrem Dosierungsknopf ist adäquat für das, was Sie gerade tun?

Als eine andere Art der “Prophylaxe” dient nicht nur gezieltes Muskeltraining, sondern auch die Tonus- Adäquatheit. Es lohnt sich, die eigenen Spannungen besser kennenzulernen, um sie damit auch deutlich besser dosieren zu können.

Wie fühlt sich Ihr Körper jetzt an, nachdem Sie ihm gerade mehr Aufmerksamkeit geschenkt haben? Wie viele Zahlen tauchen auf Ihrer inneren Drehknopfskala auf? Variieren Sie mal!

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