Das Bild des inneren Kühlschranks

Foto: A. Paul

Es gibt Situationen während meiner Behandlungen, in denen ich selbst darüber staune, was so auftaucht.

Neulich stellte mir meine Patientin die Frage, wie ich Ihre Energie aktuell einschätze. Sie findet es immer wieder spannend, sich selbst in Verbindung mit meinen behandelnden Händen, anders spüren und einsortieren zu können. Ein sechswöchiger Reha-Aufenthalt hatte sie hingegen zusätzlich irritiert, da sie von der Fülle der Anwendungen und den Gruppentherapien überfordert war.

Mit meinen Händen an ihrem Körper bekam ich ein Bild von ihrem Korpus als eine Art Kühlschrank. Wenn man die Tür aufmachte, ging das Licht an und nun schauten wir gemeinsam, was sich im Kühlschrank befand. In ihrem Fall war es kein schmutziger WG-Kühlschrank nur mit Bier und Senf gefüllt sondern ein klarer, wenn auch nicht überbordend gefüllter Raum. Sauber, fein bestückt, ausgewählte Produkte und alle Zutaten noch frisch und genießbar.

Und so erarbeiteten wir gemeinsam, wie sich ihre Gesamtenergie gerade anfühlte. Wie war die Produktauswahl, die für sie abstrahiert spürbar wurde? Vielleicht war der Kühlschrank nicht voll gefüllt, doch wie war die Qualität der darin liegenden Details? Welche Dinge waren in welcher Menge vorhanden? Wie frisch oder wie verwelkt fühlte sich alles an? Welche Relevanz hatte das?

Das war ein spannender Ausflug als Körperreise, der ihr half, nach und nach wieder Zutrauen zu ihrem Körper zu gewinnen. So fielen ihr auch Details auf, die unbeschadet geblieben waren und wie selbstverständlich weiter existieren. Sie hatte sie nur nicht bewusst wahrgenommen. Den Fokus auch auf das zu legen, was da ist — und nicht nur auf das, was fehlt, ist immer wieder ein bereichernder Weg. https://blog.tina-knape.de/2021/06/17/gesundes-diagnostizieren/

Haben Sie mal nach innen geguckt, was gerade alles da ist und in welcher Qualität? Lohnt sich!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert