Neurodiversität ist ein Begriff, der gerade flächendeckender bekannt wird. http://blog.tina-knape.de/2023/08/10/vortrag-zu-neurodiversitaet/ Grundsätzlich geht es dabei auch um die Vielfalt, wie wir unterschiedliche Filter haben oder Reize anders verkraften und verarbeiten.
Vor vielen Jahren bei meiner Arbeit an der Behandlungsbank habe ich angefangen, mir selbst ein Bild zu schaffen, warum einige Menschen eher sensibler oder hartgezottener in ihren Wahrnehmungen und Empfindungen sind. Der gleiche therapeutische Reiz bzw. eine vergleichbare Intensität hat bei zwei verschiedenen Patienten zum Teil eine vollkommen andere Wirkung. Meine Resonanz und Vielfalt des Gespürs ist ebenso unterschiedlich, je nachdem, wen ich unter meinen Händen habe.
Mein Bild dazu ist, dass es “grobmaschig” und “feinmaschig” gibt, wie Menschen die Welt und sich darin wahrnehmen. Wertfrei betrachtet. In einem feineren Sieb bleiben andere Dinge hängen, als es bei einem grobmaschigeren Gitter ist.
Vielleicht fühle ich mich auch dadurch mit Büchern wie “Von Wölfen und Bären” anders verstanden und abgeholt, wenn ich spüre, dass sich mit diesen Fragen auch andere Fachgebiete beschäftigen.
Dieses empfehlenswerte Buch beschreibt auf wunderbare und leicht verständliche Weise, wie unterschiedlich wir sind. Jeder ist einzigartig. http://blog.tina-knape.de/2021/05/06/wahrnehmungen-jenseits-der-norm-synaesthesie/ Unsere Lebensumstände und gesellschaftlichen Normen bieten leider meist noch immer einen recht starren Rahmen, der ganz andere Aspekte in uns “in die Enge treiben” oder zum Entfalten bringen kann. Der Einzelkämpfer Bär ist unter Wölfen mit dem “normal” des Wolfsrudels teilweise vollkommen überfordert, während auch ein einsamer Wolf ohne Unterstützung von seinesgleichen sich nicht voll entfalten kann. Die Autoren V. Karl und E. Sadzakov bringen an verschiedenen Beispielen nahe, warum es wichtig ist, sich und seine Wahrnehmung gut zu kennen.
Dieses Buch ist eine echte Empfehlung für alle Menschen, die mit Menschen arbeiten, alle pädagogischen Fachkräfte und für alle Familien, vor allem die, die ihr Erleben mit den Kindern nicht als “Standard” empfinden.