Kennen Sie die Situation, ein schwieriges bzw. wichtiges Gespräch steht Ihnen bevor und Sie bekommen bereits Tage, mindestens aber Stunden vorher Bammel? Kennen Sie diese innere Unruhe bei heiklen Verwandtschaftszusammenkünften? Sind Ihnen Gedankenschwirren, flauer Magen und schwitzende Hände vor einem Vorstellungsgespräch vertraut? Neulich hatte ich sogar einen tollen, sechsjährigen Jungen zur Behandlung, der große Aufregung und spannungsreichen Respekt vor seinem 1. Schultag hatte.
Für genau diese herausfordernden Situationen gibt es ein wunderbares Coaching-Instrument, das ich gern mit meinem Patienten nutze und empfehle: Begleiter finden, aufschreiben, einstecken und als Unterstützer dabei haben!
Aber der Reihe nach. Ein sinnvoller Gedankengang ist: Wer oder was wäre eine hilfreiche Unterstützung, um gut mit mir in der bevorstehenden, heiklen Situation verbunden zu bleiben? Was hilft mir, authentisch zu sein? Was geht vermutlich bei dem aufregenden Ereignis als erstes flöten und fehlt für ein gutes Grundgefühl? Was wäre ein toller Begleitschutz?
Darüber lohnt es sich nachzusinnen. Recht spontan kommt zumeist ohne viel nachzudenken ein Begriff in den Kopf… oder vielleicht auch zwei. Plopp. Diesen Begriff nutzen und prüfen: Wenn ich DAS (z.B. Gefühl von Ruhe) dabei hätte, bliebe ich souverän? Nimmt mir DIESES (z.B. Mut) meine Unsicherheit oder Aufregung?
Es ist gut, auf Forschungsreise zu gehen. Was ist eigentlich das Aufwühlende oder Hemmende vor dem “Ereignis”? Und was wäre ein gutes Antidot dazu?
Diese herausgearbeiteten Begriffe (oder Symbole) schreiben Sie dann auf je einen Zettel und den stecken Sie sich in Ihre Hosen- Rock- Jackentaschen. Eine Bekannte hatte bei einem stimmungsgeladenen Familienfest ein Kleid an. Für ihren individuellen “Begleitschutz” fand sie in ihrem BH einen adäquaten Ort ;). Wo genau auch immer Sie es platzieren: Begriffe finden, aufschreiben, nah am Körper tragen.
Und wenn es dann mitten im Gespräch oder der Begegnung mit dem Ungewissen aufregend wird: innerlich mit Ihren Begleitern verbinden und diese Stellen kontakten. Sie tragen ein unterstützendes Geheimnis. Mit der Hand berühren ist wie die heilsame Hand eines Freunden auf dem Rücken, der einen in schwierigen Zeiten begleitet. Das hilft!
So kam neulich eine Freundin dank “Mut” und “Vertrauen” in ihren Taschen mit einem neuen Arbeitsvertrag aus ihrem Vorstellungsgespräch. Mein kleiner Freund hatte zu seiner Einschulung einen Wal und eine Biene in seinen Hosentaschen dabei. Was die Tiere für ihn bedeuten, bleibt unser kleines Therapiegeheimnis. Funktioniert hat es zumindest auch da ganz wunderbar!
Viel Freude beim Entdecken und Begleitschutz nutzen.