Anfang Juni ist Tag der Organspende.
Ich vertrete keine feste Meinung, was bei dem Thema Organspende richtig oder falsch ist — ob überhaupt und wie viele und welche — Organe gespendet werden sollten. Doch ich vertrete den klaren Standpunkt, dass es wichtig ist, sich darüber Gedanken zu machen. Auch dieses sensible Thema hat etwas mit Wahrnehmung und mit sich dem Leben (und der Endlichkeit) stellen zu tun. Einerseits ist es eine wichtige Frage, ob, wieviele und welche Organe ich mir vorstellen kann, zu spenden. Wie würde ich handeln, wenn ich eines Tages in diese Situation käme — für mich selbst und für meine Angehörigen? Im Umkehrschluss eröffnet es andererseits die Frage: Würde ich mir fremde Organe in meinen Körper transplantieren lassen und falls ja, welche?
Ich möchte hiermit den Impuls geben, Organspende in ruhigeren Zeiten einmal auf die Liste der “Es lohnt sich darüber nachzudenken”- Themen zu nehmen, mit Freunden darüber zu sprechen und eine Entscheidung zu treffen. Dafür ist in meinen Augen auch ein “Tag der Organspende” da. Um wach zu machen. Um zu verdeutlichen, was es alles gibt. Um auf Eventualitäten aufmerksam zu machen, die existentiell sind und deren Unberechenbarkeit wir jeden Tag ausgesetzt sind. Um zu erinnern, dass wir entscheiden können. Wenn eine unerwartete, lebensbedrohliche Situation eingetreten ist, ist selten Raum und Zeit, mit Verstand und mit Herz eine Entscheidung zu fällen.
Für manche Fragen im Leben gibt es gerade bei weniger hoch schlagenden Lebenswellen die Möglichkeit, für mehr Bewusstsein, Klarheit und Sortierung zu sorgen. Die Frage, ob ich ein Organ spenden möchte oder nicht? – gehört in meinen Augen dazu. Ein vorbereitetes Kärtchen zum Eintragen dieser Info bietet beispielsweise jede Krankenkasse kostenlos an. Im Portemonnaie direkt hinter die EC-Karte geklemmt kann es in alltäglichen Situationen wunderbar als visueller Reminder an die Dankbarkeit für das aktuelle Hier und Jetzt fungieren.
Schreib es auf! Es hilft Dir und anderen, darüber Klarheit zu haben. Danke!