Verschiedene Menschen mit verschiedenen Symptomen brauchen auch verschiedene Therapieansätze- und doch: Der beste Therapeut sind Sie selbst!
Auf meiner Behandlungsbank treffe ich auf spannende, vielseitige Menschen, ihren akuten oder chronischen Beschwerden und ihrer Geschichte. Als Therapeut wiederum lernt man zu bestimmten Beschwerdebildern auch bestimmte Behandlungstechniken und deren Wirkungskreise. Doch alles ist neben möglichen und zum Teil auch nötigen Verallgemeinerungen auch individuell. So gibt es Dinge, die sind so eine Art “immer gleich”- zum Beispiel die Dauer einer Wundheilung, der grobe Verlauf von Muskeln für das Dehnen http://blog.tina-knape.de/2019/06/14/dehnen-macht-spass/ , ein Kapselmuster in der Hüfte, Bedingungen für einen guten Stoffwechsel, grundsätzliche Empfehlungen, was bei Entzündungen und was bei z.B. arthrotischen Beschwerden hilfreich ist…
Und dann gibt es das große Feld des: Sie selbst wissen es! Wenn Sie sich auf sich konzentrieren, sich wahrnehmen, sich spüren, die echte Botschaft zulassen http://blog.tina-knape.de/2019/11/01/was-erzaehlt-der-koerper-da-gerade-botschaften-lesen-lernen/, hinhören, haben Sie die Antwort, was Ihr Körper braucht und was eher nicht. Klassiker-Aussagen aus meinem Alltag sind z. B. sowas: “Mein Arzt hat zwar gesagt, ich soll kühlen, aber ich hatte das Gefühl, Wärme wäre viel besser. Was sagen Sie, was ich machen soll?” Tja- und was sage ich? -Spüren Sie doch mal rein! Wonach ist Ihnen denn?!
Letztlich sind Sie Ihr bester Ratgeber. Sie bekommen die erste, direkte und spürbare Reaktion auf Ihre Versuche. Sie haben eine Intuition, ein Gespür, eine Idee, wonach Ihnen ist. Darauf gilt es zu hören. So sind irgendwelche Therapiemethoden und generell die Medizin entstanden.
Ein simples Beispiel: Sie kennen sicher, wenn Sie auf Grund von schlechtem Essen sich übergeben mussten und Sie das nächste Mal die “Auslöserspeise” sehen, dann wissen Sie: Ah- das war’s! Diese Klarheit, das ist nicht kognitiv. Das ist ein klares Empfangen von Körperinformation ;).
So können wir Botschaften aufnehmen und anwenden- und daraus Resümee ziehen oder zumindest mit der nötigen Aufmerksamkeit ein Trial and Error probieren. Zu viele Empfehlungen von den verschiedensten Fachleuten drumrum sorgt häufig eher für Verwirrung. Zwar haben wir manchmal einen blinden Fleck und sehen Dinge nicht, die direkt vor unserer Nase sind und dafür ist Reflexion von Extern gut. Doch manchmal braucht es auch einfach nur das Anwenden von der Aufmerksamkeit und Wachheit, die wir Freunden, Kunden, Klienten entgegenbringen- und uns in dem Moment einfach mal selbst schenken. Häufig ist das eine simple Empfehlung an meine Patienten: Machen Sie sich selbst zum Projekt! Seien Sie Ihr eigener Klient. Schreiben Sie sich einen Plan, wie Sie es für Ihren Kunden machen würden. Was würden Sie ihrem besten Freund in dem Fall nahelegen? Begegnen Sie sich mit dem gleichen Verständnis und Mitgefühl, wie Sie es auch für andere haben.
Und das geht auch ganz praktisch umzusetzen: Schreiben Sie sich mal selbst eine Email, was für Empfehlungen Sie sich selbst als Gegenüber aussprechen würden. Nehmen Sie den eigenen (und vermutlich auch alten) Erwartungsdruck an sich selbst heraus und gehen Sie in das mitfühlende Gegenüber-Dasein, wie Sie es auch Freunden und Familie vermutlich zur Verfügung stellen würden. Vielleicht braucht es auch mal eine klare Aussage, um innerlich Dinge auf den Punkt zu bringen. Drücken Sie sich aus. http://blog.tina-knape.de/2019/03/30/wege-des-ausdrucks-ausdruck-als-weg-2/ Stellen Sie sich selbst gute Fragen! Ich kann Ihnen versprechen: Es ist sehr interessant, eine Email von sich selbst in seinem Account zu finden!
Dieser Perspektivwechsel ist ein kleines, aber sehr effizientes Mittel, um den blinden Fleck kleiner werden zu lassen und den lauten Stimmen drumrum weniger Beachtung zu schenken. So hört man das eigene Gespür wieder besser. Jeder hat einen Instinkt und spürt ein Bedürfnis. Wir tragen selbst die Antwort. Viel häufiger geht es vielleicht im Rahmen der Unterstützung um: Dosierung. Frequenz. Vielseitigkeit. Ausweitung der Lösungsansätzen. Selbstfürsorge. Umverteilen. Aussortieren. Nutzung von Ausdruckskanälen. Gesunden Support. Einsicht.
Trotzdem ist es vielleicht gut, zu einem Therapeuten zu gehen, der das unterstützt, was Sie nicht allein machen oder wissen können. So gibt eine Behandlung den Schub in die richtige Richtung; nimmt Spannungen; sorgt für Ausgewogenheit; macht das Plus, wo der Körper allein nicht hinkommt; reflektiert den Teil, den wir nicht selbst sehen können- so wie das Auge rausguckt, aber sich selbst nicht sieht…
Doch wiederum Ihr Gefühl sagt Ihnen: welcher Therapeut ist der Passende für die aktuelle Beschwerde? Welchem Arzt vertrauen Sie in diesem Fall am ehesten? Welches Essen unterstützt instinktiv eher Ihre Zellen für eine gute Wundheilung? Welche Übung fühlt sich für den aktuellen Status am stimmigsten an?
Sie sind Ihr bester Therapeut!