
Nicht erstarren und stagnieren, sondern innen wie außen im Fluss bleiben — das ist ein Ziel von unterschiedlichsten Therapien. Begleitende Formulierungen dafür lauten häufig: “Der Atem fließt frei.” “Lass alle Gedanken kommen und gehen” etc.
Ob im Rahmen des Selbsterfahrungsseminars “Held*innenreise”, beim Hören eines Podcasts über Traumata, eine Lieblingszeile in einem Song (“…wichtig ist nur der Moment und in Bewegung zu bleiben…”) oder als Grundsatz in der Tanztherapie bzw. beim Ecstatic Dance: Bleib in Bewegung! strömte in der letzten Zeit von verschiedenen Seiten als Reminder auf mich ein.
Nehmen wir das Beispiel vom freien Tanz: Es müssen nicht immer große, weite Bewegungen sein. Auch ein Bewegen des kleinen Fingers oder Schaukeln des Kopfes reicht aus, körperlich angebunden zu bleiben. Manchmal ist das Zarte sogar noch viel stimmiger. Es geht um den Ausdruck, um das Verhindern von Einfrieren und Erstarren, um Verbindung. https://blog.tina-knape.de/2023/10/18/verbindung-halten-koennen-als-massstab-der-dosierung/
In der Osteopathie ist ein Leitsatz ebenfalls: Alles fließt. Während einer Behandlung geht man auf die Suche nach (Gewebe-)Staus und bringt über gezielte Techniken oder Übungen die Zirkulation wieder in Schwung. Es geht darum, gestautes bzw. verfestigtes Gewebe zu lockern und so wieder in Fluss zu bekommen. Manchmal reichen vorsichtige, kleine Impulse in Gewebsstrukturen. In anderen Fällen braucht es ggf. eine intensivere Technik.
Gleichermaßen geht es auch im Coaching darum, in emotionalen Zuständen weiter zu atmen und innerlich im Fluss zu bleiben. Welche Tür lohnt es sich zu öffnen oder zumindest anzulehnen, um wieder Zugänge zu sich und seinen Emotionen zu bekommen? https://blog.tina-knape.de/2025/04/11/danken-annehmen-verzeihen/ Auch hier ähnelt sich die Herangehensweise für Körper und Geist. Für schwierige Gespräche in Partnerschaften oder ähnlichem kann es daher hilfreich sein, einen Spaziergang zu machen und sich mitzuteilen. Auf Grund der Bewegung kommen Sie in Fluss und der Austausch kann besser gelingen.
Resümee: Wenn es das nächste Mal körperlich wie emotional innerlich “eng” wird und ein Erstarren vor Schmerz oder sich ein Einfrieren vor überfordernden Emotionen anbahnt: Bleiben Sie in Bewegung. Ob Sie das schmerzende Knie pendeln oder den Rücken kreisen, folgen Sie Ihrem inneren Bewegungsimpuls. Ob Sie sich auf Ihren Atem konzentrieren oder sich bei einem Gefühlsstau selbst eine tröstende Hand aufs Herz legen oder spazierengehen- probieren Sie es aus: Bleiben Sie in Bewegung und im inneren Kontakt!