Zum Erstaunen von Patient und Therapeut gleichermaßen bringen Therapiepausen manchmal nicht — wie etwa erwartet — einen Rückschritt oder eine Stagnation mit sich, sondern führen zu einem Fortschritt beim Patienten. Denn Pausen sind wichtig. Pausen sind ein wesentliches Element im Arbeitsalltag oder Trainingsplan. Mit ihnen kehrt jene Art von Ruhe ein, die unsere Zellen benötigen, um zu regenerieren und die für ein neues Plateau der Verbesserung sorgt. Pausen bergen Raum, Kontakt zu bekommen zu noch Verstecktem und Zurückgehaltenem körperlicher wie emotionaler Natur. Wenn im Kopf und Herzen Dinge kreisen und sich das Gedankenkarussell nur schwierig aufhalten lässt, ist eine Auszeit häufig eine Lösung für eine neue Sichtweise.
Jede Zelle unserer Körpers braucht die Gelegenheit zur Erholung. Beim Training an einer “Kraftmaschine” im Fitnessstudio ist es beispielsweise sinnvoll, im Rahmen von 3 Sätzen à 15 Wiederholungen auch wirklich drei ausreichend lange Pausen einzulegen. Also nicht 45 Wiederholungen am Stück rauszupowern. Vielmehr ist es nötig, zwischen den Sätzen mindestens eine Minute inne zu halten, locker zu lassen, wirklich die Griffe des Geräts los zu lassen, den Zellen in der Muskulatur Gelegenheit zu geben, wirklich gut durchblutet und mit Sauerstoff versorgt zu werden und somit dem angekurbelten Stoffwechsel freien Lauf zu lassen.
Pausen bieten uns überdies die Möglichkeit, den Tonus zu ändern, auch mal den Gegenspieler zu aktivieren oder richtig zu entspannen. Pausen schaffen den notwendigen Raum im Kopf, um sich aus einer Gedankenschleife heraus zu manövrieren. Pausen teilen ein großes Ganzes in viele kleine, besser verdauliche und besser verständliche Häppchen.
Ein wunderschönes anschauliches Beispiel hierfür ist die Schrift. So haben wir nicht nur zwischen jedem Wort eine kleine Lücke, um den Inhalt etwa eines Satzes verstehen zu können. SonstwäredasauchkeinVergnügen,dashierzulesen. Auch zwischen jedem einzelnen Buchstaben ist Raum. Das erleichtert das Aufnehmen und Verarbeiten ungemein. Und dann gibt es ja auch noch Absätze, Kapitel — oder ein ganz neues Buch.
So in etwa braucht das auch unser Körper und unser Geist. Ob das bei einer Tasse Kaffee ist
http://blog.tina-knape.de/2019/06/02/kaffee-trinken-fuers-gemuet/ oder ein genussvolles Dehnen am Ende einer sportlichen Betätigung
http://blog.tina-knape.de/2019/06/14/dehnen-macht-spass/ . Auch Urlaub oder ein Wochenendtrip durchbrechen unseren Alltag und legen innere Bewegungen in uns frei.
Fazit: Pausen im Kleinen wie im Großen bewusst einbinden — gedanklich, emotional, körperlich. *Beachten Sie, Pausen zur Regeneration im täglichen Training auch als solche wahrzunehmen und zuzulassen und nicht als “Zeitverlust” zu verstehen. Pausen haben wahrlich ihre Daseinsberechtigung! Auch Therapiepausen bei einer dauerhaften, kontinuierlich- medizinischen Versorgung setzen manchmal neue Entwicklungen und neue Belastungsgrenzen frei.
Pause für den Geist: *Nutzen Sie bei emotionalen Knoten im Kopf oder im Herzen eine bewusste Pause, um Raum hinzuzufügen und Lücken entstehen zu lassen, die das ganze besser lesbar machen, durchlüften und entspannen.
Pausen braucht der Körper, um zu regenerieren und Eingeschränkt(er)es zu integrieren. Genießen Sie und nehmen Sie sie zu gleichen Teilen als Therapie war. Pausen sind spitze!