Rückblick und Ausblick

Das Jahresende ist sicher manchmal überfrachtet mit “noch zu erledigen- Listen” und Festivitäten, doch andererseits ist es die perfekte Zeit, Resümee zu ziehen. Traditionell empfehle ich, und wende es auch selbst an, das Ende des Jahres und die dunklere Jahreszeit dafür zu nutzen, einen Rückblick für das gerade vergangene Jahr zu zelebrieren. Es ist spannend, zu sehen, was alles war, wem wir begegnet sind, was wir erlebt haben, woran wir gewachsen sind oder was uns (abermals?!) aus der Bahn geworfen hat.

So ein Jahresabschluss ist eine wunderbare Gelegenheit, sich gute Fragen zu stellen. Fragen sind eh eine spannende Sache! Anbei ein paar bunt zusammengewürfelte Beispiele, die mich ein Stück weit innen anders nachspüren lassen und als Anregung dienen können:

Was hat mich dieses Jahr aufgewühlt? Was hat mich in Bewegung gebracht? Habe ich in diesem Jahr einen Meilenstein erlebt? An welchem Ort war ich dieses Jahr zum ersten Mal? Was war ein wirklich nachhaltiges und besonderes Ereignis? Welche(n) Menschen habe ich viel zu selten gesehen? Welche(n) viel zu oft ;)? Was hat mich berührt? Was war ein echtes Schlüsselerlebnis? An welche Begegnung erinnern ich mich am meisten? Von wem oder was musste ich mich dieses Jahr verabschieden? Was mir noch Unbekanntes ist mir begegnet? Was war das leckerste, was ich gegessen haben- und mit wem? Wobei hätte ich gern mehr Zeit gehabt? Mit wem hatte ich nach langer Zeit wieder Kontakt? Was war das wunderbarste, was ich dieses Jahr gehört habe? Was hätte ich nie erwartet, dass “es” so wird? Welche/r Mensch/en ist/sind neu in meinem Netzwerk dieses Jahr dazugekommen? Wofür bin ich dankbar? Was war eine schwierige Entscheidung? Was war das tollste Erlebnis? Ist noch etwas zwischenmenschlich offen geblieben, was es zu bereinigen gilt? Wobei habe ich mich am meisten gespürt? Was gilt es weiter zu beleuchten, um stimmiger durch bestimmte Situationen zu kommen? Wofür hat der Einsatz sich gelohnt? Bei was war ein guter Flow drin- und wobei hat es sich immer noch ruckelig angefühlt? … und bitte einfach selber weiterführen, den Fragen freien Lauf lassen…

Das, was von so einem Jahr haften bleibt und woran wir uns erinnern, ist meist emotionaler Natur. Es ist weniger materiell, als wir beim Geschenkekauf noch dachten. Interessant ist, darauf zu achten, was wirklich hängen bleibt?! Was ist ein echtes nachhaltiges, besonderes Erlebnis in diesem Jahr gewesen?

In irgendeiner Form muss es unsere Sinne ansprechen und berühren- und auch erst dann bekommt es die Chance, sinn-erfüllend zu sein. Sinne sind wiederum zutiefst körperlich. Unser Körper ermöglichen uns all unsere Wahrnehmungen. Deswegen lohnt es sich, in unsere Selbstverbundenheit und unser Gespür zu investieren und durch z.B. bewusstes Essen und ausreichend Bewegung, Psychohygiene und Achtsamkeit geputztere (statt zugemüllte) Kanäle zu haben. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen funktioniert dann deutlich besser.

Was ich persönlich für dieses Jahresende von einer Kollegin sehr inspirierend fand, ist ein JAHRZEHNT-Rückblick. Je nach Alter und Lebensphase sind 10 Jahre ja echt eine krasse Zeit der Veränderung. Und meine letzten 10 Jahre waren bestimmt die Wandlungsreichsten, die ich bisher hatte. Somit werde ich nicht nur mein Jahr, sondern auch mein letztes Jahrzehnt Revue passieren lassen. Was da alles los war!

Und wenn das eine Kapitel zu Ende geht, kann das nächste mit Frische beginnen.

So ist das nächste weiße Blatt perfekt dafür geeignet, einen Ausblick zu starten, was denn 2020 im besten Fall an Visionen, Ideen, Wünschen etc. für einen bereit hält… und somit selbst mitnavigieren.

Wohin ist es gut, sich auszurichten? Was darf gern mehr Raum einnehmen? Welchen inneren Wert gilt es weiter zu entwickeln und auszubauen? Was steht schon lange auf der inneren Liste des “nicht quatschen, sondern machen”?! Wobei ist es gut, dran zu bleiben? Wo möchten Sie gern mal hingehen- innerlich wie äußerlich? Wen sollten Sie auf Ihrer Hitliste der Mitmenschen im kommenden Jahr mal ein Stück weiter nach oben rutschen lassen? Was haben Sie 2019 gelernt, um es 2020 weiterzuentwickeln oder abzulegen? Welchen Wunsch fürs neue Jahr tragen Sie, wohin es beruflich und privat als Richtung gehen soll? Wofür ist 2020 ein wunderbares Jahr? Wo ist noch ungenutzter Potential, was sich zu entfalten lohnt? Und wofür ist es toll, einfach Raum zu lassen, um die Pausen, Lücken, Freiräume im Alltag besser wahrzunehmen?

Ich wünsche wunderbaren und berührenden Rückblick und einen vielversprechenden, Highlights-einladenden Ausblick mit viel Segen in den aktuellen Rauhnächten.

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