Meditationsretreat/ “…sollte ich nicht lieber…?!”

Im Retreathotel angekommen, eine wunderschöne Lodge, paradiesisch,
Natur pur drumrum,
wirklich friedlich- viel Raum für inneren Frieden- und dem Beobachten dessen, was alles innen nicht friedlich ist, weil von aussen nichts gestört wird.
“Monkey mind” nennt es Kira- es springt rum, spukt aus, lenkt ab-
lässt sich nur mit Übung beruhigen.
Und es geht auch darum, sich mit mindfullness den Dingen und Erlebnissen und Emotionen innen und aussen zu öffnen und ihnen zu begegnen.
Hier oben in den Bergen fühlen sich die Tage an, als wären sie mindestens 48 Stunden lang. Unglaublich, was innen alles abgeht, wenn man sich wirklich auf die äussere Ruhe einlässt.

Zwischendurch falle ich immer wieder in den Schlaf, als könnte ich so viel Bewusstheit gar nicht aushalten.
Und es tauchen alle möglichen Eigenarten und Sichtweisen auf. Heute morgen hatte ich eine “ich sollte” Phase. Meine Güte, was ich nicht alles sollte… Und niemand sprach mit mir, sondern allein aus mir heraus sagte eine Stimme, was ich wie alles sollte.
Und dabei soll ich doch alle Gedanken kommen und gehen lassen- selbst das sollte ich.

Und es ist ein interessantes Beobachten von den Eigenarten des Tuns und Seins.
Und hier gibt es nun wirklich äusserlich als auch innerlich so viel Raum, dass es abermals eine wunderbare, wenn auch zwischendurch erschreckende Möglichkeit ist, zu sehen, was für eigene Limits und Gewohnheiten auftauchen. Gedanken und Meinungen, Wünsche und Erwartungen. Da ist einiges los!

Und in den SharingRunden wird klar, dass jeder in jeder Meditation und an jedem Tag was anderes erfährt und sieht und fühlt und gerade am Start hat. Von überraschender innerer Stille bis volleKanneRampazampa ist da alles dabei.
Durch all das nun durchzutauchen und vielleicht mal für einen Wimpernschlag, einen Schnipsel des Augenblicks da zu verweilen und das wahrzunehmen und vielleicht sogar ein “Dahinter”- das ist wohl das Ziel. Doch so bald es greifbar scheint, ist es auch schon wieder flüchtig.
Und alles wahrnehmen, auch das wahrnehmen und den Kern entdecken, puh. Zu sehen, was und wo wirklich der innere Platz des Friedens ist, der da irgendwo ist und den wir wohl häufig viel zu selten besuchen oder ihn noch gar nicht so kennen, nun, eine lebenslange Aufgabe.
… Und dann in der Umgebung zu verstehen und unaufgefordert gespiegelt zu bekommen, dass es nicht an den äusseren Rahmenbedingungen liegt… Das ist fett!
Und das ist wahrhaftig.
Vielleicht ist schon das ein Erlebnis der Erkenntnis.
Gefühlt, nicht nur zusammengereimt. Erlebt, nicht nur davon gehört und darüber gelesen.
Und dann taucht auch ab und zu in mir so ein Satz auf wie: Und ich dachte, ich bin schon ein Stück des Weges…
Und dann kommt wieder das nächste “sollte” um die Ecke.
Ach, den Kumpel in mir kenne ich doch nun mit einer neuen Bewusstheit. Und selbst das ist nur ein Anfang.

So befinde ich mich weiter auf dem Pfad der Selbstbeobachtung und des Sammelns von Essenzen.
Und sollte ich nicht lieber einen Spaziergang in dieser wundervollen Umgebung der Vorberge der Himalajas geniessen, statts das WiFi zu nutzen…?!

(Und noch was: Sollte ich es eigentlich nicht technisch hinbekommen, das Bild auch im iPhone richtig zu drehen…?! Ihr seht… Es braucht vorerst eine andere Lösung ;), dreht den Kopf!)

2 Kommentare zu “Meditationsretreat/ “…sollte ich nicht lieber…?!”

  1. Mike

    Liebe Tina
    Ich habe Deinen Bericht 2 mal gelesen, weil ich versucht habe jede Zeile zu visualisieren und das von Dir geschriebene in meinem Kopf als Film ablaufen zu lassen, es ist recht gut gelungen. Deine Begeisterung und Emotionen kommen rüber. Es ist absolut nicht nötig das
    Bild zu drehen, es reflektiert Deine Eindrücke und Gefühle in vortrefflicher Weise.
    Ich wünsche Dir weiterhin Erfüllung und viel Freude
    Mike

  2. guidoda

    Liebe Tina,

    ich bin’s nur. Mach Dir keinen Kopf – Kopf drehen ist kein Problem. Sehr lustig (neben »monkey mind«) fand ich die Erkenntnis mit den äusseren Rahmenbedingungen – aber da Du ja die tinaaufreisen bist, ist doch alles im gewohnten Rahmen, quasi. Eigentlich wollte ich Dir nur signalisieren, daß ich mich über Deine Botschaften aus der Ferne freue und ein stetiger Leser sein werde. Und jetzt: mache (statt WiFi) lieber einen wundersamen Spaziergang 🙂 Guido

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